Der Bildungsauftrag von Kindertagesstätten ist im Sächsischen Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen ( SächsKitaG, § 2)geregelt. Grundlage für die Gestaltung der pädagogischen Arbeit ist der Bildungs- und Erziehungsplan des Landes Sachsen.
Der gesetzliche Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag dient dem Erweb sozialer Kompetenzen, der Ausbildung geistiger und körperlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Ich begleite, unterstütze und ergänze die Erziehung des Kindes in der Familie und biete über den familiären Rahmen hinaus den Kindern vielfältige Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten. Meine pädagogische Arbeit plane ich so, dass die Kinder in der täglichen Auseinandersetzung mit der Natur, sei es im Wald, auf dem Spielplatz oder in unserem Außengelände vielfältige Erfahrungen und Sinneseindrücke sammeln können. Die nähere Umgebung meiner Tagespflegestelle bietet dafür ideale Bedingungen. Je breiter die Sinnesschulung und die Fähigkeit zur Differenzierung im Kleinkindalter ausgeprägt ist, desto mehr kann das Kind in seinem späteren Leben daraus schöpfen und auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen.
Ziel meiner Arbeit ist unter anderem die Förderung der Kreativität jedes Kindes durch die intensive Entwicklung aller Sinne unter Berücksichtigung der natürlichen Umgebung im Hinblick auf den Erwerb von Sach- und Sozialkompetenz. Ich möchte den Kindern eine fröhliche und ästhetische Atmosphäre bieten, in der sie sich wohl und geborgen fühlen, die ihnen Reize bietet, die für die Sinnesentwicklung notwendig sind. Meine Aufgabe sehe ich in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, die Entwicklung der Kinder durch Erlebnispädagogik in Einheit mit musischer und künstlerischer Betätigung und Verflechtung aller Bildungsbereiche zu unterstützen und so die Kinder für die Auseinandersetzung mit der Natur zu begeistern.
Gemeinsame Erlebnisse, wie Wanderungen, Feste und Feiern, Elternnachmittage unterstützen die Umsetzung meines Konzeptes und stärken das Vertrauen und die gegenseitige Achtung.
Somatische Bildung
Dieser Bereich umfasst Bildungsaspekte, die den Körper, die Bewegung und die Gesundheit betreffen. Die Befriedigung der Grundbedürfnisse des Kindes ist grundlegende Voraussetzung, damit sich das Kind für neue Erfahrungen und bildungswirksame Aktivitäten öffnet. In den ersten drei Lebensjahren nimmt die körperliche Pflege und Versorgung einen großen Teil der Arbeit ein. Neben der körperlichen Grundversorgung ist aber auch die gesunde Lebensweise und das Wohlbefinden in körperlicher und psychischer Hinsicht gemeint. Die Förderung von Bewegung und Aktivität gehört ebenso dazu wie Entspannungsphasen.
Die Befriedigung der elementaren Bedürfnisse, wie Sauberkeit, Gesundheit und Ernährung des Kindes ist eine grundlegende Voraussetzung, dass sich das Kind für neue Erfahrungen und bildungswirksame Aktivitäten öffnet. Neben der körperlichen Grundversorgung lernen die Kinder aber auch, ihren Körper und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und diese zu äußern. Im Alltag eignen sie sich gesundheitsbezogenes Wissen an und werden mit einer gesundheitsfördernden Lebensweise vertraut gemacht. Die Vermittlung von hygienischen Regeln durch Vorbildwirkung gehört ebenso dazu wie eine durchdachte Strukturierung des Tagesablaufes mit einem Wechsel von Aktivität und Ruhe, Aufenthalt an frischer Luft und Bewegung sowie eine angemessene Umgebung.
Eine weitere Bildungsaufgabe stellt die gesunde Ernährung sowie die Förderung einer regelmäßigen, gesundheitsförderlichen Esskultur dar. Aus diesem Grund bereite ich das Essen für die Tageskinder täglich frisch mit Produkten aus der Region zu, welche wir teilweise gemeinsam auf dem Wochenmarkt kaufen.
Soziale Bildung
„Das Beste zum Spielen für ein Kind ist ein anderes Kind“ (Fröbel)
Täglich knüpfen wir Kontakte und bauen Beziehungen auf, die nicht nur von Harmonie geprägt sind. Immer gibt es Starke und Schwache, Mutige und Ängstliche, Fröhliche und Traurige, Robuste und Sensible. Kinder benötigen für ihre gesunde Entwicklung einen sicheren Lebensraum, in dem sie in vertrauter Atmosphäre Anregungen aus der Umwelt und sozialen Kontakt zu Menschen auf- und annehmen können. Sie müssen ihre Umwelt ergreifen- und begreifen können. Eine verlässliche Beziehung zu einem Menschen, einer Bezugsperson, ist für ihre Entwicklung unverzichtbar. Erst über einen solchen Bezug wird auch die übrige Umwelt wahrgenommen. Soziale Kontakte zu gleichaltrigen und anderen Menschen sind für das Erlernen sozialer Verhaltensweisen und das Leben in der Gemeinschaft erforderlich. Es ist wichtig, dass jeder seinen Platz in der Gruppe findet und behauptet. Über die Ausbildung der eigenen Identität sollen die Kinder soziale Kompetenzen erwerben, die für den Umgang miteinander unerlässlich sind. Dominante Kinder müssen ihre Grenzen erfahren, zurückhaltende, ruhige Kinder Selbstvertrauen und Zuwendung bekommen. Hauptsächlich im Spiel werden soziale Regeln untereinander erlernt. Wichtigster Lern- und Erziehungsschwerpunkt im Alter zwischen 0 – 3 Jahren ist das Spiel, denn hier sammeln sie erste soziale Erfahrungen und erhalten Impulse für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung.
Kommunikative Bildung
Ziel dieses Bildungsbereiches ist es, die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder zu fördern. Sprache und Sprechen geht eng einher mit der kognitiven Entwicklung und sind sowohl Voraussetzung als auch Bestandteil dieser.
Ohne die Sprache ist keine Verständigung möglich. ( Austausch von Informationen, Gedanken, Gefühlen, Wünschen, Wissen, Erlebnisse, Regulierung von Abläufen).
Durch Kommunikation mit Kindern und Erwachsenen wächst das Kind in die Gesellschaft hinein, lernt Gedanken anderer kennen und entwickelt eigene Vorstellungen von der Welt. Die Kommunikation ist in Spiel-, Erlebnis- und Bewegungssituationen eingebettet.
Bei Kindern im Alter bis zu drei Jahren ist es wichtig, eine offene den Kindern zugewandte Haltung einzunehmen, Sprachvorbild zu sein und in ganzen Sätzen zu sprechen, eigene Erfahrungen benennen zu lassen, Fragen zu stellen, zuzuhören und eigene Wortschöpfungen der Kinder zu akzeptieren. Die tägliche Arbeit mit den Kindern bietet eine unendliche Vielzahl von Gelegenheiten zur Kommunikation, z.B. beim Vorlesen, Geschichten erzählen, Spielen, Singen, Fingerspielen, Spazieren gehen und dem gemeinsamen Essen.
Die Sprache und ein reichhaltiger Sprachschatz kann sich nur entwickeln, wenn eine stabile Basis aus Bewegungserfahrungen, Wahrnehmungsförderung und Beziehung zur Lebensumwelt vorhanden ist.
Ästhetische Bildung
Ziel dieses Bereiches ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Sinneseindrücke zu ermöglichen. Das bedeutet, die Phantasie der Kinder durch eine anregende Umgebung zu stimulieren.
Ausgehend von den Erfahrungen des einzelnen Individuums und der Wahrnehmung der Wirklichkeit können sich so Handlungskompetenzen entwickeln. Anknüpfend an die Interessen der Kinder soll der Wahrnehmungshorizont erweitert werden. Die ästhetische Bildung ist als ganzheitlicher Prozess zu betrachten, der nicht allein auf das Ergebnis ausgerichtet sein darf, sondern auf die Tätigkeit an sich.
Die enge Verknüpfung von Musik, bildnerischem Gestalten, Tanz und Theater, aber auch die räumliche Gestaltung und das Materialangebot trägt diesem Aspekt Rechnung.
Naturwissenschaftliche Bildung
Natur wird im Allgemeinen als das beschrieben, was nicht vom Menschen geschaffen wurde, jedoch sein Leben beeinflusst und durch sein Tun verändert werden kann. Die Fragen der Kinder an die Welt sind unerschöpflich und die Antworten darauf selten leicht zu geben. Um Kindern ihre eigene Erklärung finden zu lassen, ist es notwendig, sie durch eine geeignete Lebensumgebung anzuregen. Über die Ebene des Sammelns, Betrachtens, Ausprobierens, Formulierens von Vorhersagen gelangen Kinder zu Erkenntnissen über Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten.
Eine sichere Basis (Elternhaus und Tagespflegestelle) sowie verlässliche Bezugspersonen sind Grundvoraussetzung, damit Kinder überhaupt auf Entdeckungsreise gehen können. Erde, Wasser, Sand und Farbe fördern den kindlichen Entdeckungsdrang und das Experimentieren mit diesen Natur-materialien.
Mathematische Bildung
Dieser Bereich ist eng verknüpft mit der naturwissenschaftlichen Bildung und beinhaltet neben der Wahrnehmung von Raum- und Lage- Beziehungen auch das Kennenlernen geometrischer Figuren und Strukturen. Das Entdecken von Regelmäßigkeiten, die Entwicklung eines Zahlenverständnisses, Größen und Mengen sowie deren Zuordnung werden erfahren. Die Mathematik liegt sozusagen auf der Straße und kann jeden Tag gemeinsam mit den Kindern entdeckt werden, z.B. die Pflasterung des Gehweges, Häuserformen. Im täglichen Leben sind eine Unmenge an Formen, Figuren, Zahlen und Farben zu finden, die es zu entdecken gilt. Es obliegt auch hier wieder in der Hand des Erwachsenen, die Kinder zu sensilibieren, mit ihnen über Gesehenes in ein Dialog zu treten und somit die Kinder aufgefordert werden, alle Sinne miteinander zu verknüpfen.
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